„Das kleine Kind malte ein Haus;
Der Bruder kommt und lacht es aus
Und auch das süße Schwesterlein,
Das mischt sich in die Zeichnung ein,
Macht lange Striche kreuz und quer,
Als ob das Blatt das seine wär.
Der Vater sagt: Ach du bist dumm.
Der Schornstein ist ja schrecklich krumm.
Hast du noch nie ein Haus gesehen?
Wart nur, die Schule bringt dir bei,
Was daran abzuändern sei!
Die Lehrerin, die weiß bestimmt,
Wie sich ein rechtes Haus benimmt.
Was hält der Psycholog davon?
Das ist ein Glied in Erektion!
Das Dach ist spitz, der Schornstein rot.
Das deutet auf des Kindes Not!
Die Mutter lobt die Phantasie.
Mein Kind ist wahrlich ein Genie!
Ist auch das Haus nicht richtig so,
Ich häng es an die Wand im Klo!
Ach Kind, schließ deine Ohren zu,
Wie’s dir behagt, so male du!
Und habe deine Freude dran.
Es geht die anderen nichts an.
Aus deinem Malspiel lass sie aus,
Und male getrost dein eigenes Haus.“
von Arno Stern
Als Widmung in dem Buch “Das Malspiel und die natürliche Spur” Drachen-Verlag S. 2.
Mit verspielten Grüßen,
Eure Feuerfrau