Eine Frau tritt ans Feuer

Katrin Lippmann

Eine Frau tritt ans Feuer
ganz in weiß gekleidet.
Sie trägt ihr Kind auf dem Arm.
Es ist gerade eingeschlafen.

Sie haben auf dem Weg
fast jedes Sandkorn bewundert.
Es gab weiße, schwarze, braune und
einige schimmerten bunt wie Regenbogen.

Sie beide und ihr Kamel waren dem Stern gefolgt,
er hatte sie gerufen.
Gerade noch hatte die Frau der Sonne ein Abschiedslied gesungen.

Jetzt setzt sie sich ans Feuer.
In die Stille der Anwesenden,
die das Farbspiel des Himmels bewundern
und dem Knistern des Feuers lauschen.

Sie bekommt eine Fackel gereicht.
Sie schaut in die Runde.
Sie spürt die abendliche Ruhe
und die freudige Spannung auf das was kommt.

Sie sieht die unterschiedlichen Farben der Menschen am Feuer.
Freude erfüllt sie.

Sie gibt das Licht weiter und legt es in deine Hände.

Katrin Lippmann

Die liebe Gabriele Mueller hinterließ dazu folgenden Kommentar.

„Ich spüre die Ruhe, die von der Frau ausgeht. Das Kind fühlt sich geschützt und behütet in ihrem Schoß. Sie streichelt zärtlich über das kleine Köpfchen. Die anderen Gäste an dem Feuer der Oase lächeln ihr wohlwollend zu. Ihr Gesang vor einigen Minuten hat alle verzaubert. Ich spüre das urmütterliche Sein in ihr und bin froh sie in unserer Runde zu haben. Das werden bestimmt tiefgehende Gespräche mit ihr … ab morgen, denn heute ist der Abend der Ruhe und Besinnung.“

Vielen Dank für deine Worte Gabriele, die sich sehr stimmig für mich anfühlen. Mehr zu Gabriele und ihrer Arbeit findet ihr auf ihrer Webseite: www.gabriele-mueller.net